Über die Risiken und Gefahren von Smartphones und anderer Bildschirmmedien

“Für Kinder und Jugendliche gilt im Allgemeinen: Je weniger Bildschirmzeit, desto besser.” — Manche Städte und Kreise klären auf.

Mittlerweile pfeifen es die Spatzen von den Dächern: Eine zu intensive Nutzung von Smartphones und anderer Bildschirmmedien hat unerwünschte bis schädliche Nebenwirkungen — insbesondere bei Kindern.

rp-online.de titelte am 10.08.2023: “Schuleingangsuntersuchungen im Rhein-Kreis Neuss: Zu großer Medienkonsum bei i-Dötzchen”. Dr. Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, sagte wie berichtet in einem Interview der Neuen Osnabrücker Zeitung (29.07.2023):

Wenn ich beobachte, dass schon Kleinkinder Tablets in die Hand bekommen und ohne ihre Spiele und Comicserien nicht essen wollen, stehen mir die Haare zu Berge. Ein Smartphone schon für Neunjährige ist definitiv zu früh! […] Vor einem Alter von zwölf Jahren sollten Kinder kein internetfähiges Handy haben. […] Die reale Welt wird für eine gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen immer wichtiger bleiben als die virtuelle.

Die “Leitlinie zur Prävention dysregulierten Bildschirmmediengebrauchs in Kindheit und Jugend” der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (1. Auflage 2022) weist auf folgende Risiken von “dysreguliertem Gebrauch von Bildschirmmedien” hin: Übergewicht, Schlafstörungen, Augenerkrankungen, Entwicklungsstörungen (Feinmotorik, Grobmotorik, Sprache), Bindungsstörung, Verhaltensstörungen, Internetnutzungsstörungen (Internetsucht), Mobbing und sexuelle Belästigung, Glücksspiel, Strahlung.

Die Leitlinie gibt unter anderem folgende Empfehlungen:

Für Kinder und Jugendliche gilt im Allgemeinen: Je weniger Bildschirmzeit, desto besser.
Eltern sollen informiert und unterstützt werden, …

… Kinder unter 3 Jahren von jeglicher passiven und aktiven Nutzung von Bildschirmmedien fernzuhalten.
… falls sie ihre Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren an die Nutzung von Bildschirmmedien heranführen möchten, dies höchstens 30 Minuten an einzelnen Tagen zu gestatten, und nicht ohne Anwesenheit der Eltern.
… Kindern im Alter von 6 bis 9 Jahren die freizeitliche Nutzung von Bildschirmmedien höchstens 30 bis 45 Minuten an einzelnen Tagen zu gestatten.

Des Weiteren verweise ich auf die Initiative “Bildschirmfrei bis 3”, die Interseite “Empfehlungen für Eltern zum Bildschirmmediengebrauch” der Kinder- und Jugendärzte im Netz und meinen Artikel “Könnte ein zu hoher Konsum von Smartphone, Internet & Co die Lesekompetenz von Grundschülern negativ beeinflussen?”.

Manche Städte und Kreise klären über die Risiken und Gefahren, die mit der intensiven Benutzung von Smartphones und anderer Bildschirmmedien einhergehen und Kinder und Jugendliche betreffen, auf und berichten ausführlich über die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen — zum Beispiel:

PS
Mit Schreiben vom 6. November 2025 an den Kreistag des Rhein-Erft-Kreises habe ich vorgeschlagen, nach dem Vorbild obiger Kreise über die Risiken von Smartphones und anderer Bildschirmmedien aufzuklären und über die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen ausführlich zu berichten und zu beraten.

Und jetzt: Abschalten!

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